Pres­se­mit­tei­lung

Pressemitteilung/Communiqué zur Auf­he­bung der auf­schie­ben­den Wir­kung des Bun­des­ge­richts­ent­scheids vom 12. Janu­ar 2021:

Mut­tenz im Febru­ar 2021

Stel­len Sie sich vor, zu Zei­ten von Covid-19 mit voll beleg­ten Bet­ten auf der Inten­siv­sta­ti­on und über­la­ste­tem Pfle­ge­per­so­nal in Schwei­zer Kran­ken­häu­sern wür­den zusätz­lich Instru­men­te wie die Pati­en­ten­glocke oder die Sau­er­stoff­lei­tun­gen für Beatmungs­ge­rä­te aus­fal­len. Zuge­ge­ben, wir zeich­nen ein düste­res Bild. Am 17. Janu­ar 2021 hat sich im Ichi­l­ov-Kran­ken­haus in Tel Aviv aber genau dies zuge­tra­gen. Bei einem 47-jäh­ri­gen, an Coro­na erkrank­ten Fami­li­en­va­ter wur­de eine gelocker­te Sau­er­stoff­lei­tung nicht bemerkt, sodass jede Hil­fe zu spät kam. Ein undenk­ba­res Sze­na­rio in einem Schwei­zer Spi­tal? Nun, bis anhin war die Schweiz ein Ort der Spit­zen­me­di­zin, best­mög­li­cher Aus­bil­dung und neu­ster Tech­nik auf höch­stem Niveau.

Dies auch auf­grund der tech­ni­schen Anfor­de­run­gen an eben die­se Kabel­ka­nä­le, wel­che sich im Zusam­men­hang mit medi­zi­ni­schen Gerä­ten immer wei­ter­ent­wickeln. Heut­zu­ta­ge muss bei seriö­ser Aus­füh­rung sei­tens Her­stel­ler eine 100-sei­ti­ge Doku­men­ta­ti­on ver­fasst und umge­setzt wer­den. Die Ein­hal­tung der neu­sten Richt­li­ni­en wird unter ande­rem mit «Tests» gewähr­lei­stet. Das abschlie­ssen­de Ver­fah­ren für die Zer­ti­fi­zie­rung führt dabei eine akkre­di­tier­te Insti­tu­ti­on durch. Bei Ver­wen­dung der jüng­sten Instru­men­tie­rung wird so sicher­ge­stellt, dass elek­tro­ma­gne­ti­sche Stö­run­gen kei­nen Ein­fluss auf kri­ti­sche Spi­tal­pro­zes­se wie zum Bei­spiel die Schwe­stern­ruf­an­la­ge nehmen.

In Anbe­tracht des tra­gi­schen Vor­falls in Isra­el darf man sich dar­um schon die Fra­ge stel­len, wie­so beim Neu­bau des Spi­tals im Wal­lis nicht auf die neu­sten Tech­no­lo­gien und Indu­strie­stan­dards gesetzt wird. Es wur­de dabei ent­schie­den, ein Fabri­kat nach älte­rer Norm ein­zu­set­zen. Erstaun­li­cher umso mehr, weil doch ein neue­res zer­ti­fi­ziert und dem aktu­el­len Stand der Tech­nik ent­spre­chen­des Pro­dukt ange­bo­ten wur­de. Schwer zu ver­ste­hen, dass bei einer mar­gi­na­len Preis­dif­fe­renz von 3 % wis­sent­lich Risi­ken ein­ge­gan­gen werden.

Genau dies unter­such­te auch das Bun­des­ge­richt bei der von Woertz AG ein­ge­reich­ten Rechts­schrift, wel­che erwar­tungs­ge­mäss eine auf­schie­ben­de Wir­kung zur Fol­ge hat­te. Umso über­ra­schen­der, dass die­se im Janu­ar 2021 mit einer nicht nach­voll­zieh­ba­ren Begrün­dung super­pro­vi­so­risch auf­ge­ho­ben wur­de – um in Zei­ten von Coro­na den Bau­be­ginn nicht zu ver­zö­gern. Soll­te das Bun­des­ge­richt zu einem spä­te­ren Zeit­punkt zugun­sten der Woertz AG ent­schei­den, wer­den trotz­dem nicht neue siche­re Kom­po­nen­ten ver­baut, son­dern ein Scha­dens­er­satz ausbezahlt.

Caro­le Woertz, Inha­be­rin Woertz AG:

«Man muss bestrebt sein, in einem Spi­tal die neue­ste – dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen­de – Appli­ka­ti­on zu imple­men­tie­ren, zumal die­se nicht mehr kostet. Wenn ein Pro­dukt nach­weis­lich einen Feh­ler – der sogar gesund­heits- und lebens­ge­fähr­lich sein kann – besei­tigt, dann müss­te dis­kus­si­ons­los im Inter­es­se der Kran­ken die­se Lösung ein­ge­setzt wer­den. Unab­hän­gig davon, ob eine alte, nicht dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen­de Alter­na­ti­ve kurz­zei­tig büro­kra­tisch eine Gül­tig­keits­ver­län­ge­rung erfährt. Eine sich dar­auf bezie­hen­de Art von Argu­men­ta­ti­on ist mora­lisch nicht vertretbar.»

Wirt­schaft­li­che Zie­le schei­nen also in die­sem Fall nicht ver­folgt zu wer­den. Es stellt sich des­halb in den aktu­ell gesund­heits­po­li­tisch schwie­ri­gen Zei­ten die Fra­ge: Wel­ches dann die Grün­de für die­se schwer nach­voll­zieh­ba­re Ent­schei­dung sind? Die Woertz AG ver­zich­tet expli­zit auf Spe­ku­la­tio­nen und/oder Schuld­zu­wei­sun­gen gegen­über den Ver­ant­wort­li­chen, möch­te aber die Öffent­lich­keit und mög­li­cher­wei­se künf­tig Betrof­fe­ne über die­se Gege­ben­hei­ten aufklären.

Woertz AG, Kommunikationsabteilung

Pres­se­an­fra­gen:

Gustav Ahme­ti

+41 (0)61 466 32 51

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